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WARUM MACHT MAN EINE WURZELSPITZENRESEKTION?
Ist ein Zahnnerv durch eine bakterielle Entzündung (z.B. Karies) abgestorben, muss bei dem betroffenen Zahn eine Wurzelbehandlung gemacht werden. Dabei wird der Zahnnerv entfernt und die danach leeren Nervkanäle gereinigt und dicht gefüllt. Durch verschiedene Umstände ist es möglich, dass die Wurzelbehandlung nicht vollständig durchgeführt werden kann. Eine gut erprobte Methode, um die Entzündung an der Wurzelspitze zu entfernen, ist eine Wurzelspitzenresektion.
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WIE IST DER OPERATIVE ABLAUF?
Unter örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) wird das Zahnfleisch des betroffenen Zahnes vorsichtig vom Knochen weggeklappt. Danach wird ein Zugang zur entzündeten Wurzelspitze gebohrt. Nachdem das Entzündungsgewebe entfernt worden ist, werden ca. 3mm der Wurzelspitze mit dem Bohrer abgetrennt und der oder die Wurzelkanäle gereinigt und dicht verschlossen. Abschließend wird das Zahnfleisch wieder dicht vernäht. Eine Woche nach der Operation erfolgt die Nahtentfernung.
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WELCHE KOMPLIKATIONEN KÖNNEN WÄHREND BZW. NACH DER OPERATION AUFTRETEN?
Eine Wurzelspitzenresektion muss immer als Erhaltungsversuch eines Zahnes angesehen werden. Liegt z.B. eine Fraktur der Wurzel vor, die häufig erst während der Operation festgestellt werden kann, ist eine Entfernung des Zahnes in den meisten Fällen notwendig.
Bei Unterkieferzähnen können die Zahnwurzeln in der Nähe des versorgenden Zahnnervs (Nervus alveolaris inferior) liegen. Wird dieser Nerv bei der Operation beschädigt oder durchtrennt, kann es zu Gefühlseinbußen bzw. zum kompletten Gefühlsverlust von dem durchtrennten Bereich bis zur Kinnmitte inklusive der halben Unterkieferlippe kommen. Gefühlseinbußen oder Gefühlsstörungen regenerieren sich in vielen Fällen innerhalb eines Jahres wieder.
Während der Operation kann es zur Beschädigung der Nachbarzähne kommen.
Im Oberkiefer kann sich die Entzündung in die Kieferhöhle ausdehnen. In diesem Fall wird im Rahmen der Wurzelspitzenresektion die Kieferhöhle eröffnet. Um die Wundheilung zu unterstützen, sollten Sie in den folgenden drei postoperativen Wochen darauf achten, dass kein Druck auf den Wundbereich ausgeübt wird: nicht die Nase schnäuzen, schwer heben oder fliegen.Durch die Verbindung der Kieferhöhlen mit der Nase kann bei einer Kieferhöhleneröffnung Blut aus dem Wundbereich durch die Nase abfließen.
Schmerzen und Schwellung, vor allem in den ersten drei postoperativen Tagen, sind nach jeder Operation normale Nebenerscheinungen.